Der Start in die grosse Welt hatte uns erst einige Hürden eingebracht. Nachdem wir endlich alle Reiseteilnehmer aus dem Bus in Basel am Flughafen ausgeladen hatten, standen wir vor dem Check in Schalter eine halbe Ewigkeit in der Schlange. Unsere Leute wurden, solche Menschenmengen nicht gewohnt, allmählich nervös. Die ersten Koffer rutschten dann doch noch reibungslos über das Förderband bis auf Nelis Tasche. Der Pass ist abgelaufen- sie kann nicht mitfliegen-. Das darf doch nicht wahr sein. War es aber doch. Ciao
Man sah es in den Gesichtern der Polizisten der Passkontrolle in Izmir an, dass sie eine Gruppe wie die unsere nicht einordnen konnten. Eine Frau mit fünf Männern unterschiedlichen Alters, eine Familie konnte es nicht sein-aber was dann-? Und dann kam der Beweis-, vermutlich wollten wir einen Türken, der nicht für den Wehrdienst registriert war, in das Land schmuggeln. Aber nicht mit ihnen. So machten die Grenzpolizisten Mustafa mit unbequemen Fragen das Leben schwer. Wir mussten ihnen glaubhaft machen, dass er aus psychischen Gründen nicht militärdiensttauglich ist und ich seine Betreuerin bin. Nicht ganz einfach-, weil wir offenbar nicht dem türkischen Bild von kranken Menschen mit ihren Betreuern entsprachen.
Das war während der ganzen Woche augenscheinlich. Wie auf einen Gongschlag im Flughafen, benahmen sich alle ab da völlig selbständig und waren sogar glücklich.
Die Ankunft in unserer Pension war echt berauschend. Eine milde Brise durch die ganze Blumenpracht hat uns willkommen geheissen, Kaffee und Kuchen standen bereit und die Zimmer waren fein hergerichtet. Mustafa meinte, er hätte doch glatt seine Probleme vergessen.
Die kommenden Tage verbrachten wir mit Spaziergängen ins Dorf an den Markt, mit Planschen im Pool und mit Essen. Kulturausflüge zu historischen Stätten erfüllten unseren Wissensdurst und das Baden im Meer erfrischte unsere Gemüter.
Das eigentliche Highlight unseres Aufenthaltes in Yuva war die Freundlichkeit und das Wohlwollen, die uns die Belegschaft und die anderen Gäste entgegengebracht haben. Die Reiseteilnehmer genossen insbesondere den Umstand, dass sie nicht `betreut wurden` von professionellen Helfern, sondern mit Menschen im persönlichen Kontakt waren, die sie ohne Vorbehalte als die wahrgenommen hatten, die sie in ihrem Wesen sind.
Das war eine sehr berührende und bereichernde Woche für alle Beteiligten.